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BUAGHROCHE

Es war an einem kalten Wintertag im Jahre 1980, Ragnar Herjulfsson stand auf der Veranda und starrte in den sternenklaren Himmel. Von drinnen waren die schreie eines Neugeborenen zu hören, die dem frischgebackenen Vater einen warmen Schauer über den Rücken jagen ließ.

„Ja, Er ist mein Sohn“ sagte er zu sich selbst und zog an seiner selbstgedrehten Zigarette. „Ich werde ihn beschützen, auch wenn es mein Leben kosten würde. Niemand wird es wagen ihm ein Leid zuzufügen...Niemand“, er ballte die Hand zur Faust und schnippte die Zigarette energisch in die Luft.

Es sollte noch zehn Jahre dauern, bis er an sein Versprechen erinnert werden sollte.

 

Buagh Ragnarsson hatte eine unbeschwerte Kindheit, und wuchs im Osten der USA im Staat Delaware dem First State auf. Er war ein sehr aufgeweckter Junge und konnte in seinen jungen Jahren erstaunlich gut anpacken, was seinen Vater freute, der ihn des Öfteren in die Wälder mitnahm, wo er als Holzfäller arbeitete.

Die Natur war sein Zuhause, das spürte er immer wieder, wenn er mit seinem Vater durch die weiten Wälder von Alapocas Woods streifte. Oft verbrachten sie Stunden in der Einsamkeit und sein Vater erzählte ihm Geschichten aus Island, seiner Heimat, wo die wahren Männer leben.

Doch sollte die Blütezeit ein jähes Ende nehmen. Es war im Jahre 1990, die Familie saß gerade gemeinsam beim Abendessen beisammen, als man ein Fensterglas zerbersten hörte. Dann ging alles so schnell.

Fünf vermummte Gestalten kamen in die Wohnung. Ragnar wies sein Sohn an, sich hinter das Sofa zu verstecken und sich still zu verhalten, und auf keinen Fall auf das Geschehen zu schauen. „Deine Zeit wird noch kommen, erinnere dich an das was ich dir erzählt habe“, das sollten seine letzten Worte zu seinem Sohn sein. Buagh versteckte sich hinter dem Sofa, wie es sein Vater gesagt hatte. Sein ganzer Körper war am Beben...doch komischer Weise blieb sein Verstand glasklar, er bekam alles mit, was in diesem Raum passiert ist. Er hörte wie einer der Männer fragte, wo sein Geld sei, worauf sein Vater meint, dass er es nicht habe und sie ihm doch ein wenig Aufschub gewähren mögen. Doch wollten sie ihm dies nicht gewähren, man hörte einen Aufschrei, gefolgt von einem dumpfen Schlag. Seine Mutter!, sie krachte bewusstlos auf den Boden.... Dann gab es ein Handgemenge, der Vater kämpfte scheinbar mit einem der Männer...ein Schuss... und einer der Männer fiel getroffen auf den Boden, erschreckender Weise genau so, dass Buagh sein vermummtes Gesicht vor ihm liegen sah...Blut quoll aus dem Mund des Verbrechers. Dieser Moment brannte sich in sein Gehirn hinein.

Doch es sollte noch schlimmer kommen, sie überwältigten seinen Vater und brachten seine Mutter wieder zu Bewusstsein. Dann fingen sie an die Mutter vor den Augen und den Ohren des Sohnes zu vergewaltigen. Buagh, immer noch mit bebendem Körper hinter dem Sofa kauernd, hielt sich die Ohren zu, da er das schmerzhafte Stöhnen der Mutter nicht ertragen konnte. Danach fielen zwei Schüsse...die Eltern waren tot, der Kleine hinter dem Sofa, unentdeckt.

Befriedigt von ihrer Tat gingen die Männer aus dem Haus, nicht ohne vorher das Anwesen nieder zu brennen. Der Qualm brachte Buaghs Augen zum Tränen, als er versuchte aus dem Haus zu kommen...von draußen hörte er nur noch die Rufe „Ghouls Forever, Forever Ghouls“....danach wurde alles schwarz um ihn....

Als er wieder zu sich kam, war es gefühlt taghell. Er lag auf einer Trage, und konnte ein Gesicht über sich erkennen, sah nach einem Arzt aus. Sein Gesicht fühlte sich ganz heiß an, hatte ein Verband um sein Gesicht gewickelt. „Ganz schöne Verbrennungen hast du da“, meinte der Arzt, „kannst froh sein, dass du mit dem Leben davon gekommen bist“. „Was ist denn genau passiert“, fragte Buagh. „Das weiß nur Gott“, meinte der Arzt.

 

Da war er nun, ohne Eltern, ein Vollwaise, gebrandmarkt für sein Leben, ohne Plan. Doch eins hallte immer noch in seinen Ohren: Ghouls Forever, Forever Ghouls.....

Über die Zeit danach, lässt sich nicht sehr viel berichten. Er wechselte die Waisenhäuser und Pflegefamilien wie seine Unterhosen. Er war ein Schatten seiner selbst. Man hänselte Ihn, gab ihm den Spottnamen „Roche“, wegen seinen rötlichen Narben im Gesicht, die er von der Verbrennungen hatte. Doch hatten es auch die Kinder, die ihn hänselten nicht leicht. Ohne Vorwarnung rastete er aus, und schlug sie zusammen, bis ein Pfleger dazwischen kommen musste.

Die Zeit verging, aus einem kleinen Jungen, wurde ein rebellischer Teenager. Man könnte schon fast meinen die Polizei wäre mit in die Heime gezogen, so oft war sie vor der Türe, wegen irgendeines Deliktes von Buagh.

Es schien, als hätte er die Kontrolle verloren. Die Kontrolle über sich, sein Leben. Wo war sie hin? Gab es denn noch eine Möglichkeit frei davon zu werden? Frieden zu finden? Rache?

All diese Fragen, schienen ihn in dieser Zeit Lichtjahre entfernt zu sein. Er sah für sein Leben keinen Sinn mehr. Nicht einmal die Ausbildung zum Zweiradmechaniker konnte ihm seinen Lebenssinn wiedergeben, obwohl in Motorräder schon immer fasziniert haben.

So geschah es auch, dass Buagh mal wieder die Kontrolle verlor, doch entgleiste ihm die Situation. Das Opfer das er verprügelte, starb dabei. Er war wie in einem Blutrausch gewesen. In dem Moment wusste er nicht was mit ihm geschah. Er spürte eine Art Befriedigung in ihm, doch dann gleichzeitig auch wieder eine Leere. Es war ein seltsames Gefühl, das er so noch nie verspürte.

Es war 1998 als Buagh das erste Mal ein Gefängnis von Innen sah. Der Richter gab Buagh 10 Jahre, weil man nicht ausreichend feststellen konnte ob es Mord war.

Buaghs Abwärtsspirale ging auch im Gefängnis weiter. Keine Chance auf Bewährung, was soll man da anderes machen als sich zu arrangieren. Der Stärkere gewinnt, der Stärkere bekommt den besten Platz...usw. Also muss man zum Stärkeren werden, was manchmal klappte und manchmal trifft man eben auf jemanden der Stärker ist. Doch Seife in der Dusche aufheben, das hatte er zum Glück nie müssen.

 

Es war dieser eine Tag, der Buaghs Leben in eine andere Richtung bringen sollte. Eine Neuausrichtung, einen Sinn für sein Leben.

Er traf auf jemanden, der eben stärker war. Es hätte sein Todestag werden können. Doch wollte das Schicksal es anders.

Jason ließ ihn am Leben. Er hatte scheinbar irgendein Potenzial in Buagh gesehen. Er meinte dass Buagh lernen sollte seine Wut auf was auch immer zu kontrollieren. Sie gezielter einzusetzen und nicht auf alle beliebigen Menschen auszulassen. Das kostet Kraft und Energie, die man besser einsetzen kann.

Jason brachte es zustande, dass Buagh Stück für Stück seinen Lebenssinn zurückgewann. Er brachte ihm bei, seine Wut auf die zu konzentrieren, die es verdient haben, Mörder, Vergewaltiger, Menschen, die andere Menschen ausnutzen um sich zu bereichern usw...

Wenn man schon böse Energie in sich trägt, dann sollte man sie nutzen um das Böse mit dem Bösen zu bekämpfen. Dies war Jasons Leitspruch, der Buagh half wider Sinn in seinem Dasein zu finden.

Buagh fing daraufhin an, seinen Lebensinhalt mit Training und Wissen zu füllen. Er wollte alles wissen, damit er das Böse mit dem Bösen bekämpfen kann.

Die Zeit verging, Jason und Buagh waren Freunde geworden, man konnte schon sagen, dass sie wie Brüder waren.

Es kam die Zeit, wo Jason verlegt wurde und zwar in die Bolingbroke Strafanstalt in Los Santos County. Buagh hatte noch drei Jahre abzusitzen. Doch sein Plan war, sobald er frei war, sich nach Los Santos zu begeben. Denn Jason hatte einige Kontakte gesammelt, die sie brauchen könnten, wenn Buagh frei ist, um an ihrem Lebenswerk weiter zu arbeiten.

2008 war es dann soweit, Buagh wurde entlassen. Er zog nach Los Santos. Eine neue Welt eröffnete sich ihm. Das Böse lag dort verborgen, er konnte es förmlich spüren. Es wimmelte dort von Menschen, die es verdient haben zu sterben.

Buagh zog es in die Einöde der Senora Wüste. Es tat ihm gut, die Gegend zu durchstreifen und es erinnerte ihn an die Zeit, wo er mit seinem Vater durch die Wildnis streifte.

Er kaufte sich eine alte Tankstelle in Great Chaparral. Er machte eine kleine Werkstatt für Motorräder daraus, was auch gleichzeitig seine Tarnung sein sollte.

Jason, der übrigens dreimal lebenslänglich hat, verhalf ihm zu Aufträgen, die er von seinen Kontakten im Gefängnis hatte.

 

Durch seine Arbeit als Mechaniker, ermöglichte sich der Kontakt mit diversen ansässigen Motorradclubs in San Andreas und Los Santos County. Wer weiß vielleicht begegnet er eines Tages den Ghouls...und kann seine Rache beenden.

2013 kam es zur Begegnung mit Donnie „Fearcry666“ Marchetti, einem damaligen Prospect des Death Rebels MCs. Buagh half ihm bei einem Problem mit seinem Motorrad. Er erzählte Buagh einiges über den MC. Ihren Standort, Geschäfte und was ihn am meisten faszinierte, wie sie sich untereinander verstanden und miteinander umgingen. Diese Brüderlichkeit und zueinander, in schweren Zeiten, zu stehen faszinierte ihn so sehr, dass er sich eingehend mit dem Club beschäftigte. Er suchte den Kontakt zum MC, um Zeit mit ihnen zu verbringen. Es war ein großartiges Jahr, Freiheit, wo man nur hinblickte, Brüderlichkeit, Zusammenhalt. Er kannte bisher nur das Überleben als Einzelkämpfer. Doch was ihm hier begegnete fesselte ihn so sehr, dass er sich entschloss, sich als Prospect dem Club anzuschließen.

Es begann eine harte Prospectzeit. Er musste lernen sich an Ordnungen zu halten, die dem Club zum Guten dienen sollen. Es war eine Zeit des vielen Putzens und Aufräumens nach wilden und ausschweifenden Exzessen der Members. Doch wenn er an die Zeit zurück denkt, will er sie definitiv nicht missen. Es war die Zeit, wo Freundschaften und Bruderschaften entstanden. Man erlebte gemeinsam Schlachten, hielt seinem Bruder den Rücken frei. Obwohl man noch nicht Fullpatch war, spürte man dennoch den Geist des Zusammenhalts. Das macht es aus, ein Death Rebel zu sein. Gemeinsam gegen den Rest der Welt.

Am 01.01.2017 war es dann soweit Buagh „Roche“ Ragnarsson wurde in die Bruderschaft des Death Rebels MCs aufgenommen er verdiente sich durch eine 3jährige Prospectzeit den Fullpatch.

Rebels till we die!

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